Betrug mit Kunstpelz
Marderhunde an der Kapuze
Kaum ein Winterjacke, die ohne Pelzbesatz an der Kapuze auskommt. Weil die Branche weiß, wie sensibel die Verbraucher mittlerweile auf echten Pelz reagieren, sind sie auf Kunstfell umgestiegen.

"Doch Vorsicht", warnt Dr. Styrie, Geschäftsführer des BVT,  "hinter dem angeblichem Kunstfell aus Polyester verbirgt sich häufig echtes Fell, z.B. von Marderhunden, aus chinesischen Produktionen."

Täuschend echter Kunstpelz ist inzwischen teurer als der Import von asiatischen Fellen, die unter unvorstellbar grausamen Bedingungen gewonnen werden. "Fühlen und riechen Sie den Pelzbesatz", rät Dr. Styrie. "Echtes Fell ist fein, unterschiedlich lang, legt sich beim Pusten zur Seite und ist sichtbar auf einer Haut befestigt."

Webpelz fühlt sich dagegen etwas fettig an, außerdem starr und fest. Kunstfell hat keine Unterhaut. Würde man eine Flamme an das künstliche Fell halten, würde es nach Plastik riechen. Die Kunsthaare verschrumpeln.

BVT


Tierschutzwidriges Zubehör für Haustiere

Von zu kleinen Käfigen über verletzungsträchtiges, giftiges Spielzeug bis hin zu Geschirren und Leinen für Kleintiere, Reptilien und Hamster scheint das Angebot an tierschutzwidrigem Zubehör ständig größer zu werden. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT e.V.) hat ausführliche Infoblätter zum downloaden erstellt (www.tierschutz-tvt.de).

BVT

Keinen Plastikvogel für den Vogel

Plastikvögel und Spiegel sollen allein gehaltenen Vögeln den „Partner“ ersetzen – eine geradezu zynisch anmutende Verkaufsstrategie des Handels.

Vögel leiden entsetzlich ohne Artgenossen und sollten wirklich niemals als Einzeltiere gehalten werden. Die Fixierung auf den Plastikkumpel und den Spiegel kann zu Verhaltensstörungen führen und sogar zu Kehlkopfentzündungen durch fehlgesteuertes Fütterungsverhalten.


Ebenfalls gilt folgendes Zubehör für Vögel als tierschutzwidrig:

  • Rundkäfige: Sie bieten zu wenig Bewegungsraum. Die Vögel können nur von unten nach oben und umgekehrt hüpfen, nicht jedoch horizontal fliegen, wie es ihrem physiologischen Bewegungsablauf entspräche. Außerdem können Sitzstangen im runden (oder achteckigen) Käfig nicht sinnvoll angebracht werden.
  • Weiße Käfiggitter (eingeschränkte Umgebungswahrnehmung durch Flimmereffekt) und überzogene, beschichtete Gitter (mögliche Vergiftungsgefahr durch Abnagen) - Sitzstangen aus Kunststoff (zu glatt, Längsrillen können zu Sohlenballengeschwüren führen) und/oder mit Überzügen (Verletzungsgefahr durch Zerbeißen)
  • Papageienfreisitze mit Ankettung (erhebliche Verletzungsgefahr bei Auffliegen)
  • Spielzeug: Jegliches Zubehör, das zerbissen und verschluckt werden kann, in denen sich die Vögel verfangen und strangulieren können und das durch Farbe und Lackierung zu Vergiftungen führen kann;
  • Brustgeschirre sind lebensgefährlich für auffliegende und in Panik geratene Tiere.

 

Panik in der unkontrollierbaren Hamsterkugel
Sie rollt und rollt und rollt, je nachdem wie sich der erregte Hamster in der transparenten Plastikkugel bewegt. Hersteller bieten die durchsichtige Kugel in verschiedenen Größen mit minimalen Lüftungsschlitzen an. Es gibt sie teilweise offen und geschlossen auf einem Ständer als Laufrad zu nutzen. Das eingesperrte Tier kann sich weder befreien noch zurückziehen, geschweige denn, die Richtung und das Tempo der sich fortbewegenden Kugel zu beeinflussen. Neben Stressreaktionen und mangelhafter Sauerstoffversorgung kann es zu gehörigen Verletzungen kommen,  wenn die Kugel anstößt oder herunterfällt.

Außerdem enthalten Hamsterkugeln gesundheitsgefährdende Weichmacher.

Weiteres tierschutzwidriges Zubehör für Kleinsäuger:
Zu kleine Käfige, geschlossene Behältnisse und Aquarien: Sie sollen die Geruchsbelästigung für die Tierhalter reduzieren und führen im Umkehrschluss zur gesundheitsbelastenden Schadstoffanreicherung in Bodennähe für die Tiere. Außerdem besteht die Gefahr des Wärmestaus. Aquarien sind nur für Wüstenrennmäuse geeignet, weil sie wenig Urin abgeben - Röhrensysteme. Der Hamster soll durch ständig (von Kindern) neu angeordnete Röhren laufen. Das gestresste Tier kann sich nicht drehen oder selbst befreien und bekommt nicht genügend Luft. Erhebliches Verletzungsrisiko durch senkrecht stehende oder stark geneigte Röhren. Das gilt nicht für kurze, größere Röhren, die als Verbindungsgänge zwischen mehreren Käfigen genutzt werden.
Laufräder sind nur dann vertretbar, wenn sie mindestens 30 cm Durchmesser haben. (Wirbelsäulenverkrümmungen bei Jungtieren bei zu kleinen Rädern) und geschlossen sind (Einklemmen der Gliedmaßen bei offenen Speichen). Bei beidseitiger Einstiegsmöglichkeit besteht ebenfalls Verletzungsgefahr:
Geschirre für Meerschweinchen, Hamster, Ratten und Kaninchen sind strikt abzulehnen, weil die gestressten Tiere in ihnen herumgezogen werden und ihr natürliches Fluchtverhalten unterdrückt wird.
Mit Duft- und Farbstoff behandeltes Einstreu und Hamsterwatte aus Kunstfaser gehören verboten.

Die Lederjacke für Leguane
An Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten ist diese aberwitzige Laune des Handels: Kleidungsstücke für Reptilien! Sie können die Tiere beim „An und Auskleiden“ verletzen, sie einschnüren, die Bewegungsfähigkeit begrenzen, den Rückenkamm abknicken, zu Vergiftungserscheinungen durch enthaltene Gerbstoffe führen, die UV-Versorgung behindern und zu Hauptproblemen führen.
Abzulehnen sind gleichfalls als „Einsteigersets“ ausgewiesene Behältnisse für Reptilien und Mini-Terrarien für Wasserschildkröten mit Schildkröteninseln. Diesen Terrarien fehlt alles (Dimension, technische Ausstattung etc.), was zur artgerechten Haltung von Wasserschildkröten notwendig ist.
Geschirre und Leinen sind ebenfalls als tierschutzwidrig einzustufen wie auch die Panzerpflegepräparate für Schildkröten. Sie führen zu Verstopfungen der Poren und Behinderung des natürlichen Häutungsvorgangs (Infektionsgefahr).

 

Laserpointer für Katzen

Bei Katzen und Hunden besteht grundsätzlich Verletzungsgefahr durch zu kleines und ungeeignetes Spielzeug, das verschluckt werden kann. Dasselbe gilt für giftige, scharfkantige Materialien, die benagt, zerbissen und in Teilen verschluckt werden können. Besser geeignet sind Vollgummiprodukte, wobei bei Hunden unbedingt die Größe des Tieres berücksichtigt werden muss. Als hochgefährlich gelten Laserpointer, deren Lichtstrahl von Katzen gejagt werden soll. Hier besteht Verletzungsgefahr an der Netzhaut bis hin zur Erblindung bei Mensch und Tier.